Vernissage Das Sein im schönen Schein

Mittwoch, 30. November 2011 - Montag, 26. Dezember 2011
12:00
14:00
Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg

Fernando Peres Tagesspiegel 320

Mittwoch, den 30. November 2011 

“Geschichten aus Licht”

Ab 18 Uhr präsentiert der Weihnachtsmarkt
vor dem Schloss Charlottenburg
geheimnisvolle Lichtinstallationen des
Künstlers Fernado Pérez Molinari.

In der Ausstellung „Geschichten aus Licht“ ist das
Zusammenspiel von Figuren, Licht und Phantasie
zu bewundern.


Geoffnet bis 26.12.2011
Montag bis Donnerstag von 14 Uhr bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr
1. und 2. Weihnachtsfeiertag von 12 bis 20 Uhr
Heiligabend bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen

 

 

 

 

 

Pressestimme:
DER TAGESSPIEGEL 18.11.2011

Das Sein im schönen Schein
Die Lichtfiguren des Fernando Pérez Molinari sind bis zu drei Meter groß. Wenn es um den Ausdruck geht, orientiert sich der Peruaner an den großen Meistern Die Plastiken sind dynamische Figuren – immer unterwegs

Das Leuchten kommt von einer einfachen Sparlampe. Und dennoch wirken die Figuren des peruanischen Künstlers Fernando Pérez Pérez so, als glimme aus ihnen ein geheimnisvolles, überirdisches Licht. „Noktiluca“ nennt der 39-Jährige seine Kunst, seine Figurenwelt, die er aus Transparentpapier modelliert. Pérez wird sie auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg ausstellen. Vernissage ist am 30. November, von 18 Uhr an.

„Ich denke, ich werde etwa zehn Figuren mitbringen“, sagt er und lässt den Blick über Engel, die Dame mit dem fliegenden Schirm und all die anderen Figuren wandern, die noch in seinem Atelier im Westend herumstehen.

Oder vielmehr: schweben. Die meisten die Plastiken hängen an unsichtbaren Schnüren von der Decke herab. Ihre Kleidung wirft unruhige Falten, als würde immer in bisschen Wind durch diese Räume wehen.

Eine seiner Figuren nennt er den „Tänzer“, er sieht aus wie ein gekreuzigter Christus. „Ich bin mit dem katholischen Glauben aufgewachsen“, erklärt der Künstler. „Der Glauben geht, die Bilder im Kopf bleiben.“ Er bewundert die alten italienischen Meister, Tiepolo und Michelangelo. „Ich war noch nie in der Sixtinischen Kapelle, aber das muss wundervoll sein.“ Pérez legt den Kopf in den Nacken und tut so, als würde er an die Decke schauen, wo sich all die Körper winden, in maximaler Drehung der Körperachse und wildem Gestus. Auch seine eigenen Plastiken sind dynamische Figuren, sie bäumen sich nach vorne, holen mit den Armen aus und schreiten langen Schrittes voran. Vielleicht sehen sie auch so aus, weil Pérez sich für Tanz interessiert. Immer wieder geht er mit seinen Kunstwerken auch auf die Bühne, dort lässt er sie zum Leben erwecken. Er baut mehrgliedrige Puppen, die von mehreren Spielern bewegt werden müssen. Die Geschichten, die Pérez erzählt, sind märchenhaft, poetisch. Da fliegt zum Beispiel der kleine Junge Anselmo mit einem Kondor über die Anden, taucht ins Meer hinab und begegnet Pérez’ leuchtenden Fischen.

Dank der elektrischen Lämpchen bekommen seine Fabelwesen und selbst so alltägliche Figuren wie der Biertrinker oder die Frau mit dem Einkaufswagen etwas Überhöhtes. Pérez hat in Lima Malerei studiert, sein Lehrer war ein Anhänger der alten akademischen Schule. „Immer wieder ging es ihm ums Licht. Wie modelliert es Objekte, woher kommt die Quelle? Das war wie eine Obsession für uns.“ Und vielleicht ein Grund, weshalb Pérez seine Werke nun von innen anstrahlt.

Die bis zu drei Meter großen Figuren entstehen mit Hilfe von Drahtkörpern, die sich der Peruaner vorher mühevoll zurechtbiegt. Über das Gerüst legt er dann die einzelnen mit Kleber getränkten Schichten des Papiers. Man kennt das Prinzip vom Pappmaché-Basteln. Nur, dass Pérez wesentlich feiner arbeiten muss. Schließlich sollen die Plastiken durchscheinend bleiben. Ist alles getrocknet, nimmt er den Drahtkorpus heraus. „Das Material ist dann unglaublich fest“, sagt der Künstler. „Die Chinesen haben im Mittelalter auf diese Weise ihre Panzer hergestellt. Unglaublich, was?“ Die neue Serie „Erleuchtung“, die Pérez für das Schloss Charlottenburg ausgesucht hat, bleibt unbemalt. So wirken die Werke noch zarter und zerbrechlicher. In Pérez’ Werkstatt läuft lateinamerikanische Musik. Manche Lieder sind auf Quechua, einer indianischen Sprache. Seit 2003 lebt der Künstler in Berlin und hat seine Heimat hinter sich gelassen. Er kam damals wegen der Kunst nach Deutschland. „Hier gibt es einfach mehr Möglichkeiten“, findet er. Inzwischen wachsen auch seine Kinder hier auf. Doch eines Tages möchte Pérez zurück nach Lima. „Ich hatte dort ein Fenster mit Blick auf das Meer.“ Er lächelt. Berlin sei schön, aber das Meer fehle ihm dann doch. Er träumt von einem sozialen Kunstprojekt. Er würde gerne mit Kindern Lampen aus Recyclingpapier basteln. „So könnten sie künstlerisch arbeiten und gleichzeitig etwas verdienen.“

Überhaupt arbeitet Pérez gerne mit Kindern und Jugendlichen. 1997 hatte er eine Ausbildung als Kunstpädagoge begonnen. Er gibt oft Workshops und betreut immer wieder Berliner Schulklassen. Mit einer Sonderschule hat er ein magisch-phantastisches Theaterstück entwickelt. Auf dem Weihnachtsmarkt wird er mit Kindern modellieren, kleben, malen. Pérez geht mit offenen Augen durch die Welt und ist ein Träumer, aber die unvoreingenommene Art wie Kinder an Kunst herangehen, fasziniert ihn. „Die haben einfach keine intellektuelle Maschine im Hintergrund laufen.“

 

BILD oben Foto Lothar Bladt: Schwebend und leicht kann das Leben sein, nicht nur in der Kunst.
Die Lichtskulpturen von Fernando Peréz Molinari sind in Charlottenburg
nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Schloss präsent.
Noch bis zum 29. Februar sind sie auch im Spiegelsalon Berlin zu sehen
(Friedbergstraße 29, 14057 Berlin) Do - Sa 16 bis 19 Uhr
oder nach Vereinbarung (030) 818 636 95.

 

 

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