Hörkino - Der Sandmann

Samstag, 3. Dezember 2011
14:30
15:45
Spiegelsalon 14057 Berlin Friedbergstr. 29

Gross Sandmann 250

Samstag, 3. Dezember 2011  - 20:30 Uhr - Eintritt 10.- € / erm. 6.- €

SPIEGELSALON
Friedbergstraße 29, 14057 Berlin
Reservierung: 030 - 818 636 95

 

 

 

E. T. A. Hoffmann

„Der Sandmann“

mit Reimund Groß

 

In der Regie von Annette von Klier erzählt Reimund Groß

E.T.A. Hoffmanns Roman „Der Sandmann“ in einer eigenen

Fassung, mit den Mitteln des Sprech- und Rezitationstheaters.

 

 

 „Hochzuverehrende Herren und Damen! merken Sie denn nicht,
wo der Hase im Pfeffer liegt? Das Ganze ist eine Allegorie – eine
fortgeführte Metapher! – Sie verstehen mich! – Sapienti sat!“
                

aus: Der Sandmann

 

 

 

 

 

 

aus Märkische Zeitung 20.09.2011
KULTUR: Drama in der Schule

Der Schauspieler Reimund Groß spielte den „Sandmann“ in der Bürgerschule

RATHENOW - Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum
Berg gehen heißt es im Volksmund. Ähnliches gilt für die Kunst: Wenn das Publikum
nicht mehr zur Kunst findet, dann holt der Künstler sein Publikum eben da ab, wo
es sich befindet – in der Schule zum Beispiel. Zwei Deutschgrundkurse des
13. Jahrgangs der Bürgelschule kamen gestern in aller Herrgottsfrüh in den Genuss
einer dramatischen Aufführung. Mehr als eine Stunde lang trug der Schauspieler
Reimund Groß in der ersten Stunde die Erzählung „Der Sandmann“ von
E. T. A. Hoffmann vor. Und das auswendig!

Unter den deutschen Literaturklassikern zählt der Romantiker Hoffmann zu den
leichter zugänglichen Autoren: Seine Schauergeschichten sind spannend und
dramatisch. Im „Sandmann“ geht es um Kindheitsängste, Alchemie, künstlich
erschaffene Menschen, Liebe und Wahnsinn. Trotzdem ist die Geschichte bald
200 Jahre alt, und für heutige Ohren ungewohnt ist die Sprache, in der sie
erzählt wird.

Um sein Publikum wirklich zu erreichen, musste sich Groß also richtig ins Zeug legen:
Der Schauspieler schlüpfte dafür gleich in drei verschiedene Rollen, die der Hauptfigur
Nathanael, seiner Verlobten Klara und des Erzählers.

Vor den knapp 40 Schülern tobte der 48-Jährige bald wie der am Ende wahnsinnig
gewordene Nathanael (der sich in einen Menschen-Automaten verliebt hatte) brüllend
und Haare raufend auf und ab. Dann wieder sprach er eindringlich und mahnend als
Erzähler auf die staunenden Schüler ein oder er gab das ruhige, besonnene und trotz-
dem lebensfrohe Frauenzimmer Klara. Die Deutschkurse dankten es ihm schließlich mit
kräftigem Applaus. Das wahrscheinlich noch größere Kompliment für die gebotene
Schauspielkunst ist, dass die Jugendlichen während der gesamten Vorführung sehr
ruhig und konzentriert zugehört hatten.

„Ich versuche den Schülern die Originaltexte näher zu bringen“, sagt Reimund Groß,
der seit ein paar Monaten auf einem Bauernhof in Garlitz lebt. Drei Monate hat er
gebraucht, um Hoffmanns Erzählung auswendig und in dramatisierter Fassung vortra-
gen zu können. Er liebe die Geschichte vom Sandmann auch, weil sie so modern ist,
sagt Groß. Man kann die Erzählung als Mahnung lesen, nicht dem schönen Schein zu
verfallen (hier der Menschenpuppe Olimpia, ansonsten vielleicht Kunstfiguren wie Lara
Croft oder ähnlichen), sondern sich mehr auf seine eigene Wahrnehmung und seine
eigenen Gefühle zu verlassen. „Ein weiterer Grund für die Textauswahl war, dass der
Sandmann Prüfungsthema an den Schulen ist“, sagt Groß freimütig. Als freischaffender
Schauspieler hat er sich darauf spezialisiert, der Vermittlung der hohen Literatur und
den Schülern gleichermaßen zu dienen. Die Rechnung scheint aufzugehen: Ein Schüler
meldete sich nach der Aufführung zu Wort und sagte, dass er den Inhalt der Geschichte
jetzt schon viel besser verstehe. Andere Jugendliche nickten dazu beifällig.

(Von Ralf Stork)

 

 

 

 

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